«Es ist immer etwas los im Oberaargau!»

    Der Oberaargau: Facettenreich zieht sich die Region vom Napfbergland bis zu den Jurahöhen – eine Landschaft mit einem unvergleichbaren Angebot und zahlreichen Sehenswürdigkeiten: Denise Krieg, Leiterin Freizeit/Tourismus Oberaargau gibt einen Überblick über Naturschönheiten, die es zu entdecken gilt, historischen Bauten, sinnlich-kulinarische Momente und aussichtsreiche Wanderrouten.

    (Bilder: myoberaargau) Zu Fuss unterwegs: Man entdeckt kleine Schönheiten, fantastische Aussichtspunkte, stattliche Bauernhöfe, heimelige Dörfer und Weiler, sanftes Ackerland, geschützte Weiher, liebliche Hügelwelt und lichte Wälder.

    Sie schreiben auf der Website «Hier ist meine Heimat, für welche mein Herz schlägt.» Was fasziniert Sie besonders am Oberaargau?
    Denise Krieg: Der Oberaargau beindruckt mich aufgrund seiner Vielfältigkeit und den unterschiedlichen Menschen, welche hier leben. Hier sind meine Wurzeln und hier fühle ich mich zugehörig. Bei ausgedehnten Wanderungen kann ich die Seele baumeln lassen und jeden Winkel der charakteristischen Landschaft entdecken. Facettenreich zieht sich die Region vom Napfbergland bis zu den Jurahöhen. Dazwischen befindet sich eine Kulturlandschaft mit einer bezeichnenden Ausstrahlung. Die Region ist sehr wasserreich – sei dies mit der Aare und den vielen Weihern und Seen, welche auswärtige Gäste oft «noch» nicht kennen. Die Einheimischen sind unternehmenslustig und engagieren sich aktiv – für die Gemeinde und die Region. Der Zusammenhalt unter den Menschen finde ich bemerkenswert und kommt in dieser Region speziell zum Vorschein. Auswärtige empfinden die Oberaargauerinnen und Oberaargauer zu Beginn vielleicht etwas undurchdringlich. Doch das ändert sich meist schon in den ersten 5 Minuten, wenn man sich mit ihnen unterhält.

    Das Oberaargau verfügt über schöne Landschaften und wird als beliebtes Naherholungsgebiet geboten. Wie hat sich der Tourismus hier in den letzten Jahren entwickelt?
    Im Oberaargau sprechen wir grundsätzlich von Freizeit und nicht von Tourismus. Unsere Marketing- und Kommunikationsmassnahmen sind vorerst auf die Bevölkerung abgestimmt. Freizeitaktivitäten wurden in den vergangenen zwei Jahren zunehmend in der eigenen Region entdeckt und ausgeübt. Wir spüren, dass einheimische wie auch auswärtige Gäste ihre Freizeit in der Natur und fernab von Hektik verbringen wollen. Und dies bietet ihnen der Oberaargau.

    Der Oberaargau – die Natur ist geprägt von Hügeln, Wasser, Wiesen und Wälder. Hier die Langete.

    Was ist charakteristisch für die Kultur im Oberaargau, respektive was schätzen Besucherinnen und Besucher besonders an dieser Region im Kanton Bern?
    Die Region hat sicherlich den Vorteil, dass sie noch nicht so bekannt ist wie andere Destinationen. Oft staunen selbst Einheimische, welch wunderbare Flecken in unserer Landschaft sie noch nicht kennen. Unsere Region verfügt über keinen Leuchtturm, welcher auf jeden Fall gesehen werden muss. Es sind die unzähligen kleinen Schönheiten und Angebote in den Bereichen Kultur, Kunst, Geschichte und Tradition, welche es zu entdecken gilt.

    Sie vermarkten der Oberaargau unter der Marke «myoberaargau». Wie sieht Ihre Strategie aus?
    Die vor 4 Jahren verfasste Strategie richtet das Augenmerk vorwiegend auf die Einheimischen, wird Tourismus Oberaargau doch durch Beiträge aller Oberaargauer Gemeinden finanziert. Die Einheimischen sollen die Region und deren Angebote, welche sich direkt vor ihrer Haustüre befinden, besser kennen und schätzen lernen. Wenn die heimische Bevölkerung ihre Region kennt, liebt und sich mit ihr identifiziert, werden auswärtige Gäste folgen. In den vergangenen Jahren haben wir die Freizeitregion in den drei Bereichen positioniert:

    • Geniessen und auftanken in der Natur
    • Design und Kultur entdecken und verstehen
    • Unsere Geschichte mit ihren Traditionen leben und erleben

    Meine Aufgabe ist es, die Zusammenarbeit der Leistungsträger (z.B. Gemeinden, Beherbergungsbetriebe, Anbieter von Freizeitdienstleistungen) zu unterstützen, zu fördern und durch Kooperationen zwischen den Leistungsträgern durchgehende Dienstleistungsketten in den Destinationen sicherzustellen und übergreifend zu vermarkten. Solche Angebote schaffen die angestrebten Mehrwerte durch Wertschöpfung, fördern einen Imagegewinn und tragen insbesondere auch für alle Gemeinden zu einer Steigerung von deren Standortattraktivität.

    Die 900 km gut ausgeschilderten Wanderwege bieten ein unbeschwertes Wandererlebnis und bringen jeden sicher ans Ziel.

    Sie sind auch auf den sozialen Medien aktiv. Wie ist da die Resonanz?
    Diese Kommunikationskanäle pushen wir seit zwei Jahren intensiv und authentisch. Unsere Followern schätzen die spürbare Nähe und die gelebten Emotionen, welche wir in den Social-Media-Kanälen einbringen.

    Was sind momentan die wichtigsten Projekte, um die Leute für den schönen Oberaargau zu sensibilisieren?
    Es ist wichtig, dass Tourismus Oberaargau in den Köpfen der Einheimischen präsent ist. Sie sollen wissen, dass sie sich auf den Kanälen und auch bei mir persönlich informieren können – sei es für Tipps für Gruppenausflüge, Wanderrouten, Übernachtungsmöglichkeiten usw. Auch unterstütze ich Leistungsträger bei der Ideenfindung eines neuen Angebots und deren Vermarktung. Beide Seiten, Anbieter und Gast, sollen die Dienstleistungen kennen und von ihnen profitieren.

    Was sind die Perlen des Oberaargaus?
    Als Wanderin schätze ich die 900km Wanderwege, welche auch durch Gebiete mit natürlichen Perlen führen. Zu erwähnen gilt hier der Aspisee zwischen Langenthal und Obersteckholz oder der Steinbachweiher in Berken/Walliswil. Auf Wanderschaft schätze ich die jeweiligen Fernsichten, welche an vielen Orten, wie auf dem Hällchöpfli, der Hochwacht oder auf der Ahornalp genossen werden können. Auch führen die Routen oft vorbei an geschichtsträchtigen Bauwerken – beispielsweise an der Burgruine Grünenberg in Melchnau, dem Schloss Thunstetten oder dem Kloster St. Urban. Um hier drei von vielen ehrwürdigen Bauten zu erwähnen.

    Das Oberaargauische Schwingfest findet vom 4. bis 6. Juni in St. Urban statt. Was sind weitere Highlights, die dieses Jahr im Oberaargau über die Bühne gehen?
    Es ist immer etwas los im Oberaargau. Die Nennung von Highlights ist schwierig und selbstverständlich nicht abschliessend. Beginnen wir mit «Kunst am Schlossberg». Ein Outdoor-Kunstweg in Melchnau, welcher bereits zum dritten Mal Gäste von Nah und Fern begeistern wird. Auch erwähnen möchte ich das Festival «Nomen est Omen» in Wangen a. A., welches Kunstschaffende verschiedener Disziplinen vereinigt und dem Publikum vorstellt. Heuer ist Reto Bärtschi, der im Oberaargau lebende und weltweit bekannte Künstler, Kurator. Bike-Liebhaber werden im September anlässlich dem Bike Village Huttwil – dem Finale der ÖKK Bike Revolution – auf ihre Kosten kommen. Der Oberaargauer Mathias Flückiger und weitere Profi-Biker nehmen an diesem Rennen teil. Für Familien, Nachwuchstalente und Geniesser ein Erlebnis, welches in Erinnerung bleiben wird. Nebst diesen Events bieten verschiedene Veranstalter ein breit gefächertes Angebot, welches im regionalen Veranstaltungskalender auf myoberaargau.com einzusehen ist.

    Welche Routen würden Sie Biker und Wanderer empfehlen, um die Schönheiten des Oberaargaus zu entdecken?
    Beispielsweise der Bipper Jura: Dazu zählen die drei Berggemeinden Rumisberg, Farnern und Wolfisberg sowie die Gemeinden Niederbipp, Wiedlisbach, Oberbipp und Attiswil. Von hier gelangt man zum höchsten Punkt unserer Region. Auf dem 1232 m. ü. M. gelegenen Hällchöpfli bietet sich eine Weitsicht auf das Mittelland und die Alpenkette – ein Gebiet für Biker und Wanderer, welche Höhenmeter nicht scheuen.

    Ein paar Tipps für kulinarisch Höhepunkte im Oberaargau!
    Mit seiner hohen Dichte an erstklassigen kulinarischen Restaurants ist unsere Region ein Paradies für Geniesser und Gourmets. Egal ob eine gutbürgerliche oder exquisite Küche geschätzt wird, die unzähligen Restaurants garantieren unvergessliche Momente. Speziell heimelig schätze ich persönlich die Bergrestaurants auf der Ahornalp oder im Bipper Jura.

    Kommen wir noch zur Kultur im Oberaargau. Was ist unbedingt sehenswert?
    Ob Kunst, Gestaltung, Design, Architektur, Kulturgeschichte, Pflanzen und Tiere – die Museen bieten für jedes Interesse etwas. Zurücklehnen und einen einzigartigen Abend bei Theater, Schauspiel, Tanz etc. geniessen, kann man im Stadttheater Langenthal. Das Städtchen Huttwil ist zudem weit über die Regionengrenze bekannt für seine Themenmärkte.

    www.myoberaargau.ch

    Interview: Corinne Remund

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